Samstag, Juli 10

Maratona dles Dolomites 2010

Zumindest einen Mini-Bericht bin ich an dieser Stelle noch schuldig, und zwar zum Dolomiten Radmarathon 2010. Nach 2007 und 2008 habe ich zum 3. Mal teilgenommen. Zu den vorherigen  Teilnahmen hat sich eigentlich wenig geändert: Es gab wieder einen heißen sonnigen Sonntag mit 30 Grad, wir waren mit dem Club der toten Dichten wieder mit 15 Mann (und ohne (Rad fahrende) Frau) am Start, es war wieder ein riesenbunter Haufen an Rennradlern, die Italiener stehen immer noch auf knallbunte Outfits und Rennräder mit seltsam gebogenen Gabeln, es gab wieder jede Menge Fachsimpelei und Deppengeschwätz und es hat wieder eine Menge Spaß gemacht. Ein bisschen was war jedoch auch neu in 2010, daher der Kurz-renn-bericht im Detail. 
Genächtigt haben wir zum ersten Mal nicht im Zielort Corvara, sondern in Colfosco, einem kleinen Dorf am Grödner Joch. Die Pension (Mirabell **) war super, samt Blick auf das Sella. Anja, Sören und Annika waren samstags am Sella-Massiv noch klettern, 5 Mann sind eine lockere Runde über Campolongo und Falzarego gefahren, wieder andere ein paar Intervalle am Campolongo, vor/ von allem/n wurde die Gegend genossen. Die Gruppe war insgesamt diesmal etwas weniger “ambitioniert”. Fast alle mussten wg. Job Abstriche in der Vorbereitung machen, ich inklusive. Es hat bei mir im Nachhinein zu 3500km seit 1.1. gereicht, 2500 weniger als 2008. Morgens zum Start gab es daher eine verlängerte Abfahrt bei der man gar nicht  frieren musste (schon 13’C um 5:30 früh).  Der Rennbeginn war wie immer hektisch, die Straße auf den Campolongo vollgestopft, sodass nur Stop & Go möglich war. Ab dem Pordoi konnte man (ich) relativ frei fahren. Auf der kleinen Runde habe ich das dann ausgenutzt und konnte über Sella und Gardena ich meine Zeit von 2008 um 10 Minuten unterbieten sodass ich nach ca. 2h 15min wieder in Corvara war. Beim der 2. Auffahrt zum Campolongo habe ich aber bereits die Hitze gespürt (um 9:00 früh!). Erst gingen Ärmlinge und Weste runter, später das Trikot auf, dann Wasser ins Gesicht und Nacken. Es half aber alles nix, die Anzeichen gingen klar in Richtung Hitzeschlag. Auf der Zufahrt Richtung Giao habe ich mich dann kurzerhand entschieden auf die mittlere Runde (106 km, 3090hm) abzubiegen und mir den Giao zu schenken. Der Kopf hat gebrummt und der Helm wurde (gefühlt) zu eng. Am Falzarego kamen dann auch direkt die Krämpfe. Alles was half war rausnehmen, das 27er Ritzel auflegen und einfach hochkurbeln. Da die komplette Gruppe, mit der ich bis dahin unterwegs war, in Richtung Giao abgebogen war, habe ich ab Anfang Falzarego bis ins Ziel ganze 3 (in Worten: drei!) Radler gesehen (zu sehen, dass ich nix gesehen hab gibt's übrigens wieder in den Videoaufzeichnungen) – unglaublich für den Dolomiti mit knapp 9000 Startern. Nach der Abfahrt vom Valparola konnte ich nur noch ins Ziel fahren, beim kleinsten Versuch Druck zu machen gab’s direkt wieder Krämpfe. Nach 4h 13min war ich als 94. der Gesamtwertung der 106er Runde im Ziel, was mich etwas erstaunt hat. Das Fazit: Die mittlere Runde kann man aber auch mit weniger Training noch ganz vernünftig (und mit Spass!) beenden. Richtig cool wäre es gewesen am Falzarego noch Druck machen zu können, aber wer nicht genug trainiert darf hier nicht jammern ;-)